Früher habe ich mir manchmal gewünscht, wie meine Schulfreundin Nickel zu sein: Ausbildung zur Zahnarzthelferin, seit über 30 Jahren in der gleichen Praxis, absolut zufrieden. Ich hingegen war der Typ, der sich schnell langweilt und immer irgendwie auf der Suche ist. Trotzdem habe ich in den letzten 25 Jahren eine recht stringente Karriere im Bereich Werbung und Marketing hingelegt. Ich war in unterschiedlichsten Positionen für viele tolle Unternehmen und Agenturen tätig. Allerdings hat die Stimme im Hinterkopf nie so richtig Ruhe gegeben. Sie ermahnte mich beharrlich: „Irgendwas stimmt da nicht, irgendwas stimmt da nicht …“.
Mitte 2017 habe ich sie dann endlich erhört und mich ernsthaft gefragt, ob es nicht noch eine andere Idee für den Rest meines Berufslebens gibt. Ein professioneller Jobcoach sollte helfen. Der Typ war zwar teuer und hat mich keinen Millimeter weitergebracht, aber zumindest meine Neugier auf das Thema Coaching geweckt. So sehr, dass ich mich sofort um eine zertifizierte Weiterbildung gekümmert habe. Und dafür bin ich ihm bis heute dankbar.
Während meiner Ausbildung zum Systemischen Coach konnte ich nämlich eine Menge Klarheit gewinnen und definitiv feststellen: Marketing macht mir nach wie vor großen Spaß. Ich treffe gern Entscheidungen und übernehme auch die Verantwortung dafür. Im „mir vom Chef was sagen lassen“ bin ich hingegen nicht so gut. Coaching und Texten spielen wunderbar ineinander, denn letztlich geht es immer darum, das Beste rauszuholen – aus Menschen genauso wie aus Produkten oder Dienstleistungen.
Die logische Konsequenz? Im Januar 2019 habe ich mich als Texterin mit Coachingkompetenz selbstständig gemacht. Eine Entscheidung, die ich jeden Tag feiere, denn die nervige Stimme hält jetzt endlich die Klappe.